Mit dem Erntedanksonntag eröffnen wir den Monat Oktober. Wir freuen uns immer wieder und sind dankbar für das bunte Bild, das zu diesem Fest von helfenden und kreativen Gemeindemitgliedern am Altar unserer Kirchen gestaltet wird. Die Erntegaben stehen für die Lebenskraft, die durch die Kraft der Natur und die Arbeit des Menschen erwächst.
Auch wenn die meisten unter uns nicht mehr selber säen und ernten und wir mit unserem Geld die Nahrungsmittel in den Märkten kaufen, es ist und bleibt nicht selbstverständlich, dass wir etwas zum Essen haben. Dafür gilt es zu danken und immer wieder dankbar das zu genießen, was uns die Natur und die Arbeit der Menschen schenkt.
Im Oktober ist aber noch ein anderes Dankesfest, das auch diesen Monat prägt. Es ist der 7. Oktober, das Rosenkranzfest, der an eine kriegerische Bedrohung aus dem 16. Jahrhundert erinnert. Die Türken zogen gegen Europa und bedrängten über Griechenland kommend den Kontinent.
Die Soldaten wurden mobil gemacht und der Papst hat die Menschen aufgerufen, dass alle im Gebet des Rosenkranzes, Gottes Hilfe und Gottes Beistand erflehen sollten. Am 7. Oktober 1571 war dann die entscheidende Seeschlacht bei Lepanto, die den Vormarsch der Türkischen Soldaten zurückwarf und diese Gefahr beendet hat. Als Zeichen der Dankbarkeit wurde deshalb zum Jahrtag dieser Seeschlacht das Rosenkranzfest zum 7. Oktober 1572 eingeführt und daraus entwickelte sich wohl auch der Brauch den ganzen Monat Oktober zum Rosenkranzmonat zu machen.
Der Rosenkranz ist auch ein Dankgebet, denn wir stellen uns in den Geheimnissen das Leben und Sterben und Auferstehen Jesu vor Augen. Alles, was er für uns getan hat und betrachten, was uns der Glaube schenkt. Die Kraft des Neubeginns, die Kraft im Leid nicht aufzugeben und die Kraft der Auferstehung, die sogar gegen den Tod gewinnt. Zugleich ist er aber auch ein Notgebet, wenn wir am Ende sprechen: Bitte für uns jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen
Mit Maria bitten wir Gott um seine Hilfe in allem, was uns bewegt und belastet, jetzt und heute und was noch kommen wird, das legen wir vertrauensvoll in Gottes Hand, bis zu unserer letzten Stunde.
Der Rosenkranz mit seinen rhythmischen Gebeten, führt uns in eine innere Ruhe. Wenn man allein betet, aber erst recht, wenn man gemeinsam im Gebet sich abwechselt, da kann man sich fallen lassen, wie ein Schwimmer, der sich vom Wasser tragen lässt, so können wir uns gegenseitig tragen von den Worten des Gebetes, die eine Atmosphäre der Ruhe und der Geborgenheit schenken. Einen Raum der Ruhe kann dieses Gebet bilden, wenn man es übt und pflegt.
So laden wir ein in diesem Monat allein oder auch bei den gemeinsamen Andachten zum Rosenkranz zu greifen. Diese Schnur in der Hand erinnert uns an den Halt, den der Glaube schenken kann.
In dieser Zeit sind wir besonders auch zum Gebet für den Frieden aufgerufen, wenn wir an die traurigen Nachrichten aus aller Welt denken. Am Ende des Monats Oktober will ich, wie in jedem Jahr in der Klein-Auheimer Kirche zum Lichterrosenkranz als einen besonderen Abschluss einladen.
Der Termin ist der Sonntag, der 27.10. um 17.00, wenn wir in der dunklen Kirche nur bei Kerzenschein zu jedem Gebet ein neues Licht der Hoffnung entzünden werden. In diesem Jahr werden Gemeindemitglieder verschiedener Muttersprachen immer den ersten Teil in italienisch, polnisch, slowakisch, englisch und kroatisch vorbeten. Gemeinsam antworten wir dann gemeinsam im zweiten Teil in der deutschen Sprache. Der Rosenkranz verbindet uns katholische Christen weltweit und so wollen wir in dieser Andacht ganz besonders um den Frieden für diese Welt beten. Ich laden Sie ein, beten Sie mit uns, allein oder in Gemeinschaft